Mein Feriendomizil, oder auch: Warum ich, seit ich Iris kenne, nie wieder Langeweile in den Ferien hatte.

Ich lernte Iris 2012 kennen, als die Besitzerin meiner Reitbeteiligung mir einige Bodenarbeitsstunden bei ihr schenkte, damit ich lernen konnte wie ich am besten mit Avianos Horsenality (RBI) umgehen und ihn bestmöglich beschäftigen konnte, ohne ihn zu sehr zu stressen. Gleichzeitig verhalf sie mir dazu, eine inzwischen tolle und tiefe Bindung zu ihm aufzubauen.

Ich kannte zwar von Anfang an das Ziel, durch den Unterricht das Pferd besser kennenzulernen, besser einschätzen zu können und auf verschiedenen Ebenen fit zu halten, jedoch wusste ich zu dem Zeitpunkt noch nicht, dass damit einhergehend auch mir der Spiegel vorgehalten wird und ich mich regelmäßig mit mir selber und meinem Auftreten Aviano gegenüber auseinandersetzen muss.

Dies wurde mir erstmals richtig bewusst, als ich bemerkte wie oft ich ihm zu Beginn unserer gemeinsamen Zeit an den Kopf gefasst hatte, obwohl er mir zeigte, dass er das nicht mag.

In den darauf folgenden Monaten kam es noch oft vor, dass ich die Hand ausstreckte und wieder zurück zog noch bevor ich ihn angefasst hatte - ich war, dank Iris, dafür sensibilisiert worden seine Empfindungen zu erkennen und zu respektieren.

Unsere Beziehung entwickelte sich und wurde besser, parallel dazu wurden unsere Einheiten vielfältiger, denn ich konnte Aviano immer mehr unterschiedliche Sachen fragen und bekam ein „Ja, gerne!“ zurück.

Im Sommer 2015 fragte mich Iris erstmals, ob ich nicht ein Praktikum bei ihr machen wollen würde. Ich freute mich total und sagte ihr kurze Zeit später 4 Wochen meiner Sommerferien zu, um sie bei ihrer Arbeit zu begleiten.

Es waren wohl die erlebnisreichsten Sommerferien meines Lebens...

Von morgens bis abends war ich im Stall, lernte viele ihrer Kunden auch von außerhalb kennen und fiel, trotz gutem Essen und Mittagsschlaf auf Iris‘ Terasse, abends hundemüde in mein Bett.

Es war die Zeit, in der ich lernte, dass man sogar vom Gehen Muskelkater bekommen kann...

Seitdem verbringe ich nahezu jede Ferien bei Iris.

Und ich lerne jedes Mal dazu - zum Beispiel den sinnvollen Aufbau von Trainingseinheiten, wie man sich auf die verschiedenen Horsenalities einstellt, das Erkennen und den Umgang mit verschiedenen Krankheiten, richtiges und gutes Futter, sowie effektives Zeitmanagement, systematische Organisation... und ab und zu auch ein bisschen Kochen ;-)

Und nicht zu vergessen: HOW TO LBE (an dieser Stelle vielen Dank an Lancretio, der sein Praktikantentestprogramm immer kurz vor Praktikumsbeginn aktualisiert und mir somit jedes Mal den vollen Komfortzonen-Grenzerfahrungsspaß garantiert...;-))

LG Pia