(per Email von Karen im  November 2010)

Hallo Iris,

auch wenn Du derzeit in den USA bist, so möchte ich an dieser Stelle ganz herzlich Danke! für das Verladetraining im vergangenen Jahr sagen.

Damals hatte ich Dich um das Verladetraining gebeten, da ich im Notfall nicht viel Zeit mit Verladen verbringen wollte. Leider hatte sich meine Befürchtung Mitte Oktober 2010 bestätigt, und Henry musste, nachdem er bereits zwei Tage nichts gefressen hatte, als Notfall (Colitis) nach Baden-Baden in die Tierklinik gebracht werden - von Taunusstein aus sind das ca. 220 km.
Obwohl es ihm schon sehr schlecht ging und er ziemlich apathisch war, ist er sofort und ohne zu zögern nach mir auf den Anhänger gegangen.

In der Klinik dann hieß es 2 Wochen lang hoffen und beten, dass er es schaffe. Die Colitis selbst war schon kritisch genug, nach 4 Tagen stand aber immerhin fest, dass er sie überstanden hat. Nur fressen wollte er immer noch nicht. Weitere 2 Tage mit Infusionen zur Stabilisierung vergingen, bevor endlich eine Gastroskopie gemacht werden konnte. Diagnose: fußballgroße, zementharte Futteransammlung im Magen, zusätzlich eine schwere Schädigung der Magenschleimhaut. Ob und wieweit der Magen weiter geschädigt war, konnte nicht gesagt werden, dafür musste er erstmal leer werden.
Wieder hieß es warten und hoffen, dass die Medikamente anschlagen, sich die Futtermasse auflöst. Immerhin schien das Medikament zu wirken, denn nach weiteren 4 Tagen begann er wieder langsam zu fressen.Eine weitere Woche verging, dann die Erleichterung: Henry fraß normal, der Magen war leer, und die Verletzungen heilten langsam ab.

Nach 3 langen Wochen dann konnten wir ihn endlich abholen. Ein Gedanken an das Parelli-Set habe ich zwar verschwendet, jedoch mich dafür entschieden, es nicht mitzunehmen.  Die Frage der Klinik, ob wir zum Verladen vor die Stallgasse fahren wollen, lehnte ich sofort ab, ebendso wie die Frage, ob wir Hilfe benötigen.
Ich war einfach nur heilfroh, mein Pferd wieder abholen zu können und felstenfest davon überzeugt, dass er auch in den mitten im Hof stehenden Hänger einsteigen wird.
So war es dann auch, als sei es eine absolute Selbstverständlichkeit, hat er sofort aus der Stallgasse heraus den offenen Hänger angesteuert und ist hineingestiegen -  als hätte er nie etwas anderes getan:=).
Nach 3 Stunden Fahrt ist er genauso selbstverständlich wieder vom Hänger heruntergestiegen und in seine Box gelaufen- sicherlich froh, endlich wieder zuhause zu sein:=).
6 Wochen später dann stand der Kontrolltermin an. Auch hier ist Henry sofort auf den Anhänger gegangen und ebenso selbstverständlich auch in der Klinik wieder ausgestiegen. Die Kontrolle verlief gut, die Verletzungen sind gut abgeheilt. Das Verladen in der Klinik fand er dann nicht mehr ganz so lustig, aber im 3. Versuch ist er dann doch der Möhre hinterher in den Anhänger geklettert.

Zwar ist Henry vor unseren Übungsstunden schon relativ gut auf die Hänger gegangen, aber das Verladetraining hat mir dahingehend mehr Sicherheit gegeben - ich weiß, dass er geht und wir definitiv keinen "Alptraum Verladen" erleben werden. Im Frühjahr werden wir daher nochmals das Verladen üben - einfach nur um zu lernen, dass man nicht jedesmal in ein schlechtes Hotel (Tierklinik) fahren muss.

In diesem Sinne, und vor allem in Henrys Namen:DANKE!

 

Henry

                                    

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